Tagesfahrt nach Mantua und Sabbioneta

Meran/Mantua/Sabbioneta: Nachdem bereits die Frühlingsfahrt nach Verona mit großer Begeisterung aufgenommen wurde, war es unserem Dekan Hans Pamer und unserem Organisator Alfred Bertoldi ein Anliegen, in diesem Jahr auch noch einen Herbstausflug anzubieten.
 
Am Dienstag, den 13. September war es dann so weit…! Erstes Ziel der Ausflugsfahr war Mantua. Die in der norditalienischen Region gelegene Stadt ist von drei künstlich angelegten Seen, die ab dem 12. Jahrhundert zur Verteidigung dienten, umgeben. Mantua ist eng verbunden mit dem Adelsgeschlecht der Gonzaga aus der Renaissancezeit, die vor allem auf dem Gebiet der Architektur ihre Spuren hinterlassen haben. Zu bewundern waren der Dom = Kathedrale zum Hl. Apostel Petrus und die Basilica S. Andrea, der größten Kirche der Stadt, die an der Stelle errichtet wurde, an der der Legende nach der Hl. Longinus (der Soldat hatte Jesus Christus mit der Lanze durchbohrt) Erde mit dem Blut Christi versteckt hatte. Diese Reliquie wurde im Jahr 804 entdeckt und wird bis heute in der Krypta verehrt.
Anschließend erreichte die Reisegesellschaft nach wenigen Gehminuten das  „Teatro Bibiena“ –
ein Renaissance-Juwel, das in den Jahren 1767  bis 1769 von Graf Carlo Ottavio di Colloredo in Auftrag gegeben und vom Architekten Antonio Galli Bibiena geplant und errichtet wurde. Das Theater besteht aus einem Saal mit glockenförmigem Grundriss und mehreren Logenrängen aus Holz, die der Architekt höchstpersönlich mit Fresken bemalt hat. Ein einzigartiger „Augenschmaus“…! Zu erwähnten wäre noch, dass hier der 14-jährige Wolfgang Amadeus Mozart konzertiert hat….
 
„Voll bepackt“ mit den Eindrücken dieser herrlichen Bauwerke ging es weiter in die kleine Renaissance-Stadt  Sabbioneta in der Poebene. Die beeindruckende – für die Größe der Stadt (ca. 4000 Einwohner) – komplett restaurierte Stadtmauer ist in Form eines Sechseckes mit sternförmig vorspringenden Bastionen angelegt. Errichtet wurde Sabbioneta als „Ideal-Stadt“  von Vespasiano Gonzaga (Herzog von Sabbioneta und Abkömmling des Hauses Gonzaga aus Mantua)  in der Zeit zwischen 1554 und 1571 und war somit die erste autonome Stadtgründung der Renaissance. Im Jahr 2008 wurde  Sabbioneta gemeinsam mit Mantua in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
 
In Sabbioneta war natürlich die Besichtigung des größten Galerie-Baus des 16. Jahrhundert – der  „Galleria degli Antichi“   - angesagt  - und danach der Besuch eines der ältesten freistehenden Theaterbauten Italiens seit der Spätantike, des „Teatro Olimpico“. Erbaut wurde das Theater nach einem Plan von Vincenzo Scamozzi. Der Innenraum ist rechteckig und in zwei vollkommene Quadrate geteilt; das Bühnenbild zeigt eine feste Ansicht mit einer Piazza, einer Hauptstraße und Querstraßen. Ebenso faszinierend die Loggia mit Statuen olympischer Gottheiten und römischer Kaiser.  Nach dem Todes des Herzogs Vespasiano Gonzaga im Jahr 1591 verfiel das Theater – wie übrigens ganz Sabbioneta. Erst nach 1969 erfolgte die Restaurierung und Wiedereröffnung des Schauspielhauses.
 
Natürlich durfte nach diesen vielen kulturellen Impressionen auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen… Und so erwartete die Ausflugsgesellschaft ein reichhaltiges und gaumenfreudiges Mittagessen in der Trattioria „La Conchiglia“.
 
Vor Antritt der Heimfahrt stand noch der Besuch der achteckigen Kirche „Beata Vergine incoronata“ auf dem Programm. Der imposante Bau ähnelt einer Festung und überrascht mit einem hellen – reich verzierten – Innenraum. Vor der auf dem  Hauptaltar  stehenden „Pappmachè-Statue“  (ca. Mitte 18. Jhdt.) der „Schmerzensreichen und Gekrönten Jungfrau“ wurde abschließend gemeinsam mit Herrn Dekan Hans Pamer ein Marienlied gesungen, gebetet und unserem Herrgott für diesen wunderbaren Tag gedankt.
 
Ein großes Vergelt’s Gott unserem Alfred Bertoldi für die wiederum perfekte Organisation dieser Tagesfahrt.   Die Teilnehmer waren voll des Lobes, sparten nicht mit tosendem Applaus und freuen sich jetzt schon auf einen Ausflug im neuen Jahr. 
 Mit dabei unser Dekan Hans Pamer, Pfarrer Albert Pixner (Schenna) und  Pfarrer Peter Kocevar (M. Himmelfahrt)