Lange Nacht der Kirchen am 24. Mai 2019 in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus

Heuer fand diese Veranstaltung bereits zum 15. Mal statt  (das erste Mal wurde die Lange Nacht der Kirchen im Jahr 2005 in Wien angeboten)  und hat sich mittlerweile schon zu einer guten Tradition entwickelt.
Das Programm der drei Chöre der Stadtpfarre St. Nikolaus lud ein zum Erleben, zum Mitmachen und sich Ansprechen lassen  >> Stille,  Lieder, besinnliche Worte, unser wunderschönes Gotteshaus…….
 
Nach der Begrüßung durch Kornelia des Dorides (Vorsitzende der kfb-Frauengruppe und PGR-Mitglied) war das Publikum angehalten,  sich auf die musikalischen Darbietungen des Jugendchor Prisma sowie der Frauen- und Kindersinggruppe St. Nikolaus zu freuen.  Die Chorleiter Hubert Brugger und Isabella Schenk hatten eine wunderbare Liedauswahl getroffen, die den Gotteszugang, den uns Jesus Christus und die Gottesmutter Maria eröffneten, loben und preisen.
 
Damit nicht nur das gesungene, sondern auch das gesprochene Wort zum Ausdruck kommt, hatten die kfb-Frauen passende Texte zu den Liedthemen und den Marienmonat Mai vorbereitet.
 
„Dann singt ihr Lieder wie in der Nacht, in der man sich heiligt für das Fest.“ (Jes 30,29)
 
Der Monat Mai ist in besonderer Weise der Verehrung der Gottesmutter Maria geweiht.
Die Mariensymbolik des Mai ergibt sich aus dem farbenreichen Aufblühen der Natur in diesen Wochen. Als erste und schönste Blüte der Erlösung gilt in der katholischen Spiritualität die Gottesmutter. Lieder, Gebete und Andachten stellen das Heilswirken Gottes im Leben Mariens in den Mittelpunkt. Gott konnte in der Gestalt Jesu Christi auf die Welt kommen, weil sie ihn in diese Welt geboren hat. Maria war ein Mensch wie wir alle. Auch sie musste um ihren Glauben ringen. Aber sie hatte die Gabe, zuzuhören, nachzudenken und zu vertrauen. Sie hat ihr Leben in Gott festgemacht.  So wurde sie ein Zeichen der Hoffnung, des Vertrauens und der Freude.
Ebenfalls eine besondere Bedeutung im Monat Mai hat der Rosenkranz. Die Gottesmutter und das Rosenkranzgebet gehören zusammen. Der Rosenkranz drückt aus, was wir gerade heute brauchen:  uns Zeit nehmen für das Wesentliche…! Der Rosenkranz  - wunderbar in seiner Schlichtheit – ist ein Gebet, das Ruhe  und tiefe Glaubenserfahrung schenkt. Wer den Rosenkranz betet, geht ein Stück des Weges mit Maria. Er lernt, das Evangelium mit ihrem Herzen zu hören und mit ihren Augen zu sehen.
Maria ist also immer die Straße, die zu Christus führt. Jede Begegnung mit ihr wird notwendig zu einer Begegnung mit Christus.
Der Frauenchor grüßte die Maienkönigin mit alten Marienliedern aus Tirol ( „Ave Maria, mit Gnaden gezieret…“ und „Ave Maria, Jungfrau rein“)
 Anschließend wünschten der Jugend- und Kinderchor: „Der Segen Gottes möge dich umarmen…!“
Bevor der Jugendchor das Lied „Ich wünsche dir Zeit….“ wurde dieses Thema noch eingehend erläutert:
 
Die Zeit…!
Die Zeit läuft stetig und unaufhaltsam in eine Richtung ab, von der Vergangenheit, in die Zukunft, von der Geburt zum Tod. Sie definiert ein “vorher” und ein “nachher”. … und man kann sie äußerst genau messen: in Stunden, Minuten, Sekunden…. „Ich habe keine Zeit….!“ Wie oft hört man diesen Satz. Aber  - kann man Zeit überhaupt haben, im Sinne eines Besitzes? Eher nicht…!
 Was ist nun aber die Zeit?
Die Zeit (griechisch Xronos, lateinisch tempus) erscheint uns als unaufhaltsame, unumkehrbare, lineare Abfolge von Ereignissen, die sich in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterscheiden. Manchmal hat man das Gefühl, , die Zeit vergeht wie im Fluge. Wenn man dagegen auf etwas wartet, scheint die Zeit überhaupt nicht zu vergehen.
Sogar Jesus Christus  brauchte – obwohl – oder gerade – weil er Gottes Sohn ist – Zeiten der Ruhe und der Gemeinschaft mit seinem Vater, um seine Arbeit für Gott und die Menschen mit Kraft und Autorität ausüben zu können. Er wusste, dass der Erfolg seines Handelns nicht von seiner Effektivität oder Rastlosigkeit abhängt und setzte daher die Worte aus Psalms 31,6 „Meine Zeit liegt in deinen Händen“ praktisch um:
Auch in vielen Zusammenhängen unseres Alltags taucht der Begriff Zeit auf:  Zeit  kann man als Geschenk betrachten, zählen, verschlafen oder totschlagen; man kann sie sogar lesen oder Bücher darüber schreiben…
Die Zeit dieser Stunde hatte dagegen einen sehr hohen Stellenwert, denn viele Musikliebhaber hatte sich an diesem Abend die Zeit genommen, dieses Konzert zu besuchen und gönnten sich eine kleine Auszeit vom Alltag – weg von allen Verpflichtungen  - weg von den vielen Kleinigkeiten, die erledigt werden sollten. Sich zurücklehnen, genießen, zur Ruhe zu kommen – Zeit spielte einfach keine Rolle…!
Dazu treffende Worte aus einem Zitat von  Antoine de Saint Exupéry:
 „Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint,
das uns verbraucht, sondern als etwas, das uns vollendet.“
 So ganz geschafft war es aber noch nicht mit der ZEIT:
 es galt nämlich, Sie auch zu WÜNSCHEN…!
…und dies tat der Jugendchor mit dem Lied „Ich wünsche Dir Zeit…“
 Zuvor wurde das Publikum darauf hingewiesen, besonders auf den Refrain zu achten:
 Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben ! 
 
Zum Abschluss waren die Besucher aufgerufen, gemeinsam mit den Chören aus dem Gotteslob die Lieder „Möge die Straße uns zusammenführen“ und „Mit dir gehe ich alle meine Wege“ zu singen.  Mit tosendem Applaus  fand dieser wunderschöne Konzertabend – der ganz unter dem Motto „Musik ist in der Luft“  stand – seinen Ausklang.
 
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