Klausurtagung des Pfarrgemeinderates der Stadtpfarre St. Nikolaus
„Pfarrei im Umbruch – Herausforderung und Chance”
Meran: Am Samstag, den 22. September 2012 trafen sich die Mitglieder des Pfarrgemeinderates St. Nikolaus zu einer Klausurtagung im Provinzhaus der Salvatorianerinnen in Meran/Obermais. Nach einer kurzen Besinnung in der Hauskapelle referierte Pastoraltheologe Dr. Luis Gurndin zum Thema „Pfarrei im Umbruch – Herausforderung und Chance“. Bedingt durch den Priestermangel ist die Kirche mit großen Umbrüchen konfrontiert. Dazu kommt noch Image- und Bedeutungsverlust von Kirche und Christentum in der Öffentlichkeit. Um dem entgegenzuwirken, werden Seelsorgeeinheiten gebildet und so größere pastorale Räume geschaffen. Zur großen Herausforderung wird daher, wie in diesen Seelsorgeeinheiten Pfarrgemeinden lebendig gestaltet werden können. Viele Pfarrer sind mit den ständig wachsenden Aufgaben überfordert und daher angewiesen auf Laien, die in Pastoralfragen gefestigt und bereit sind, mehr Kompetenzen zu übernehmen und unterstützend in den Pfarrgemeinden mitzuwirken.
In der anschließenden Diskussion kam natürlich auch der Zölibat (mitverantwortlich für den Priestermangel) zur Sprache. Hier wurde der Ruf laut, diese „Tradition“ zu überdenken und künftig den Priesteranwärtern diesbezüglich freie Wahl zu gewähren. In der derzeitigen Situation kann auch das Diakonwesen dazu beitragen, „Personalprobleme“ zu lösen. Ein wichtiger Schwerpunkt sei – darin waren sich alle Teilnehmer einig – die Gemeinschaft der Gläubigen zu pflegen. Und dies ist auch in der Abhaltung von Wortgottesdiensten möglich, denn „Gott begegnet uns nicht nur im Sakrament, sondern auch im Wort!“ Stadtdekan Hans Pamer verwies bei dieser Gelegenheit nochmals auf die von der Diözese Bozen-Brixen angebotenen Seminare zur Ausbildung zum „Wortgottesdienst-Leiter“. Besonderen Stellenwert haben die verschiedenen Gruppen in der Pfarrgemeinde, die mit ihrer Tätigkeit Zellen bilden, in denen sich die Mitglieder der Pfarrgemeinde wohl und umsorgt fühlen können. Und so bildete auch der gemeinsame Tenor, Aktivitäten für eine lebendige Pfarrgemeinde im Sinne der Seelsorgeeinheiten zu setzen, den Abschluss dieser überaus interessanten und im Sinne der Gemeinschaft abgehaltenen Klausurtagung.
Am Nachmittag lud Dekan Hans Pamer noch zu einer Begehung des „Besinnungsweges zu den sieben Schmerzen Mariens“ nach Riffian, der mit einem gemeinsamen Gebet in der Wallfahrtskirche Riffian endete.
Bildergalerie: