Plötzlich und unerwartet ist unser Priester Franz Augschöll am Donnerstag, den 4. Juni im Alter von 77 Jahren zum Herrn heimgegangen. Schwer vorstellbar, dass dieser großartige Geistliche nun nicht mehr unter uns weilt. „Neben der Trauer und dem „WARUM“ bleibt uns nur das Gebet. Die Erinnerungen an alles, was unser lieber Verstorbener getan hat, weisen in die Zukunft“ – so Dekan Hans Pamer beim Seelenrosenkranz am Freitag, den 5. Juni. Franz Augschöll war ein durch und durch wertvoller Mensch, ein guter Prediger, Zuhörer und zeichnete sich durch seine Nächstenliebe aus. Wie groß die ihm entgegengebrachte Wertschätzung war, kam beim Trauergottesdienst – zelebriert von Bischof Ivo Muser unter Beisein unzähliger Priester aus nah und fern – zum Ausdruck. Bis auf den letzten Platz – und darüber hinaus – besetzt war die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus am Montag, den 8. Juni. Der Bischof fand nur gute Worte für das Schaffen und Wirken dieses außergewöhnlichen Geistlichen, der ein begnadeter Prediger war. „Er sei nun“ – so Ivo Muser – „an seinem Ziel angekommen…!“ „Das Ableben unseres Franz ist ein großer Verlust für die Pfarrgemeinde, die er seit 47 Jahren mit seiner unverwechselbaren Art geprägt hat“ – so Dekan i. R. Albert Schönthaler am Beginn seiner Gedenkrede. Es war immer sein Wunsch, plötzlich zu sterben, um niemandem zur Last zu fallen. „C‘ est la vie“ war sein Ausspruch bei unvorhergesehenen Todesfällen – und der Herrgott hat ihm nun diesen Wunsch erfüllt. Mit beeindruckenden Worten ließ Albert Schönthaler sein Leben Revue passieren. In allem, was er tat, war er sehr gewissenhaft. Besondere Freude macht ihm seine Tätigkeit als Religionslehrer in verschiedenen Meraner Oberschulen. Es ist ihm gelungen, vom Glauben her einen Weg aufzuzeigen, der für seine Schüler sinnvoll war. Gerne sind sie diesem Weg mit ihm gefolgt. Auch in der Pfarrgemeinde St. Nikolaus hat er sich „voll und ganz“ eingebracht. Sehr wichtig war ihm die Verkündigung des Wort Gottes und eine zeitgemäße Vermittlung des Glaubens. Er war sehr belesen, ein großer Literaturkenner und verstand es, seine Predigten mit passenden Zitaten zu „würzen“. Sein Leben lang war ein „Suchender“, ein „Fragender“ und ein „Zweifelnder“. „Gott ist ein Geheimnis“ – war eine Aussage von ihm. Trotzdem war er bereit, sich diesem Geheimnis anzuvertrauen. Wie groß sein Glaube war, kam in einem Ausspruch in seinem Testament zum Ausdruck: „Auf dich, Gott, habe ich gehofft und werde nicht enttäuscht sein.“ Wie sein Namenspatron Franz von Assisi war auch er ein Leben lang hilfsbereit und großzügig. Zudem war er ein begeisterter Bergsteiger. Nun hat er den höchsten Berg bestiegen, den Berg Tabor, den Berg der Verklärung. Zu Lebzeiten litt er immer unter den Umständen in der heutigen Welt und in der Kirche; vieles war ihm nicht verständlich. Jetzt darf er endlich erfahren, dass der Herr sein Hirte war und ihm all seine Fragen stellen. Die Antworten wird er nun erhalten. Mit den Worten „Danke für Dein fruchtbares Wirken in der Pfarrgemeinde, lieber Franz! Wir vermissen Dich!“ – beendete sein langjähriger Weggefährte Albert Schönthaler die Trauerrede. Wir werden unseren Hochwürden Franz Augschöll immer in guter Erinnerung behalten und verabschieden uns mit einem Zitat von Martin Gutl (christlicher Schriftsteller, 1942-1994): „Gott! An jenem Tag, an dem Du mich rufst, „Komm!“ werde ich zu dir kommen, zu Dir, den ich in diesem Dasein millionenmal aufblitzen sah wie Sonnenstrahlen auf Meereswogen. Ich werde kommen mit allen Tränen, die ich geweint habe; ich werde kommen mit den Erinnerungen an die Gespräche mit Menschen; an die Auseinandersetzungen mit den Fragen, die keine Antwort zuließen. Ich werde kommen und nur eines sagen: „DU“ Möge er ruhen in Frieden! Kornelia des Dorides für den Pfarrgemeinderat und die Pfarrgemeinde St. Nikolaus am 8. Juni 2015.