In Memoriam Dr. Josef Oberhuber

Unser geschätzter Chorleiter, Organist und Mitglied des Pfarrgemeinderates der Stadtpfarre St. Nikolaus ist am Sonntag, den 9. Dezember 2018 nach schwerer Krankheit zum Herrn heimgegangen.
Schwer vorstellbar, dass unser lieber Sepp nicht mehr unter uns weilt.
Dr. Josef Oberhuber war ein durch und durch wertvoller – in sich ruhender – Mensch, ein exzellenter Musiker, theologisch und liturgisch hoch gebildet, herzlich, gütig, gesellig und beispiellos in seiner Nächstenliebe. Sein Leben war – neben der Musik – erfüllt mit Liebe und Fürsorge für seine Familie und seine Mitmenschen.
Wie groß die ihm entgegengebrachte Wertschätzung war, kam beim Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Dorf Tirol  – zelebriert von Pater Urban Stillhard (Kloster Muri-Gries) – zum Ausdruck. Bis auf den letzten Platz – und darüber hinaus – besetzt war das Gotteshaus  am Donnerstag den 13. Dezember. Pater Urban fand nur gute Worte über das Leben dieses besonderen Menschen und Musikers und ließ in einer beeindruckenden Ansprache die Lebensstationen des Verstorbenen Revue passieren:
„Über 50 Jahre verrichtete Sepp seinen Dienst als Organist und Chorleiter. Über 30 Jahre leitete er den Kirchenchor sowie die Musikkapelle von Dorf Tirol und seit 1999 den Stadtpfarrchor der Stadtpfarre St. Nikolaus/Meran; ebenso die Frauensinggruppe St. Nikolaus und diverse andere Gruppen. Mit Leib und Seele hatte er sich der Kirchenmusik verschrieben. Mit seiner ruhigen, jedoch mitreißenden Art gelang es ihm, „alles aus den Sängern herauszuholen“. Wichtig war ihm nicht nur der Gesang, sondern auch der Text. „Musik muss im Dienste des Wortes stehen“ – so seine Meinung. In seinem Berufsleben kam er auf einige tausend Gottesdienste, etliche Berufsreisen und viele Höhepunkte in seinem Schaffen. Musik war sein Leben. Er war Doktor der Musikwissenschaften, lehrte Musikgeschichte am seinerzeitigen Johanneum in Dorf Tirol und später am Bozner Konservatorium. Seine Familie hat ihm stets viel Halt gegeben und ist ihm in der Bewältigung seiner schweren Krankheit beigestanden. Sepp hat viel Licht in den Alltag gebracht – nun ist er im Lichte Gottes aufgehoben.“
Die Qualität der musikalischen Gestaltung der Trauermesse durch den Kirchenchor Dorf Tirol und den Stadtpfarrchor St. Nikolaus unter Leitung von Josef Sagmeister war des ehemaligen Chorleiters würdig. Zur Aufführung kamen unter anderem  Werke von G. Verdi (Ave Maria aus der Oper Otello), W. A. Mozart (Ave verum KV 618) und E. Humperdinck (Abendsegen aus der Oper „Hänsel und Gretel“). Solistin war Edith Haller – mittlerweile Sopranistin von internationaler Karriere und seinerzeit von Sepp Oberhuber entdeckt; an der Orgel Stefan Gstrein und Simone Webber.
Im Namen der beiden Pfarrgemeinden sprach Dekan i. R. Albert Schönthaler unserem Sepp Oberhuber herzlichen Dank aus:
Mit viel Idealismus  hat er sich der Kirchenmusik gewidmet und sein ganzes Engagement eingesetzt zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen. Alle Wochenend-Gottesdienste in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus waren von seinem Orgelspiel umrahmt; ebenso unzählige Beerdigungen.
Sepp war ein tiefgläubiger Mensch. Von ihm ging eine große Begeisterung für die Belange Gottes aus. Er verstand es, tiefsinnige Glaubensätze mit Begeisterung zu vermitteln.  Viel Glück, Liebe und Zeit hat er seinen Geschwistern und Freunden, besonders aber seiner Familie, die ihm so lieb und teuer war, geschenkt. Nun ist er heimgegangen! Aber -der Tod ist nicht das Ende von allem, sondern der letzte Takt einer Ouvertüre. Die eigentliche, die wunderbare Musik fängt erst an – im Reich Gottes, wo unser Sepp jetzt zu Hause ist.“
 
Das ewige Licht leuchte ihm
Wir werden unseren lieben Sepp immer in guter Erinnerung behalten und verabschieden uns mit einem Gedicht von Dietrich Bonhoeffer (luth. Theologe, 1906 -1945):
 
Es gibt nichts, was die Abwesenheit eines geliebten Menschen ersetzen kann. Je schöner und voller die Erinnerung, desto härter die Trennung, aber die Dankbarkeit schenkt in der Trauer eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne wie ein kostbares Geschenk in sich.
Dietrich Bonhoeffer
Möge er ruhen in Frieden!
 
 
Kornelia des Dorides,
der Pfarrgemeinderat und die Pfarrgemeinde St. Nikolaus am 13. Dezember 2018