Am 15. August wurde in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus das „Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel“ mit einem feierlichen Hochamt (musikalisch gestaltet vom Stadtpfarrchor mit der Messe von Heinrich Huber) begangen. Wir Christen feiern die Vollendung des Lebens der Gottesmutter Maria, die nach dem Glauben der Kirche in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen wurde.
Zelebrant Dekan i. R. Albert Schönthaler begrüßte die Gläubigen mit den Worten eines religiösen Denkers: „Mariä Himmelfahrt – ein kleines Osterfest mitten im Hochsommer..! „Denn – so verdeutlichte er diese Aussage – was wir um Ostern glaubend von Christus bekennen, das bekennen wir heute glaubend von Maria. Sie ist zur Vollendung in Gott gelangt als der ganze Mensch, der sie war – mit Leib und Seele. Uns allen ist diese Verheißung zugesagt; dass wir nämlich im Tod nicht einfach in ein Nichts fallen oder für immer in der Dunkelheit gefangen bleiben. An Jesus und Maria wird deutlich, wozu wir letztlich bestimmt sind: Christus ruft uns zum Leben in Ewigkeit…! Feiern wir also glaubend an diese Verheißung diesen Gottesdienstes, um wieder neu gestärkt zu werden….“
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte der Zelebrant das Thema „Ernte“ und verwies auf die Erntezeit im Hochsommer. „Um Ernte geht es auch religiös gesehen am heutigen Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, denn die Glaubensbotschaft lautet: „Maria ist diese gute Ernte, die Gott eingefahren hat.“ Auch wir sollten reiche Ernte für die Ewigkeit werden. Dafür müssen wir jedoch die Botschaft Gottes hören und aus diesem Glauben heraus versuchen, unser Leben zu gestalten.“
Abschließend ging Albert Schönthaler noch auf den alten Brauch der Kräutersegnung ein und betonte, dass diese Segnung eine Bitte an Gott ist, durch die „Ernte“ heil zu werden; gleichzeitig ist diese ein Zeichen des Dankes für seine wunderbare Schöpfung und Auftrag zum Schutze und Bewahrung der Natur.
Der Brauch der Kräutersegnung ist ein lebendiger Ausdruck dafür, wie viel der christliche Glaube mit der Ehrfurcht vor der Schöpfung zu tun hat. Daher war es der kfb-Frauengruppe der Stadtpfarre St. Nikolaus auch am diesjährigen „Hoch-Unser-Frauentag“ ein Anliegen, diesen uralten Brauch zu pflegen. Bereits am Vortag wurden die Sträußchen gebunden. Nach Segnung der mit einem Gebet versehenen Kräutersträußchen wurden diese vor den Kircheneingängen gegen eine Spende (kommt einem karitativen Zweck zugute) an die Gläubigen verteilt. Die Heilkräuter verweisen auf das ganzheitliche „Heilsein“ im Glauben, das in der Einigkeit des Menschen mit Gott in Erfüllung geht.
Herr, unser Gott, du hast Maria über alle Geschöpfe erhoben und sie in den Himmel aufgenommen.
An ihrem Fest danken wir dir für alle Wunder deiner Schöpfung.
Durch die Heilkräuter schenkst du uns Gesundheit und Freude.
Amen.
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