Große Glocke wurde vom Stadtpfarrturm geholt
Wie bereits angekündigt wurde am Mittwoch, den 21. Oktober 2015 die 3.600 kg schwere Glocke vom Turm der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus/Meran geholt.
Der erste Versuch, die Glocke am Kranarm zu befestigen, scheiterte, da dieser um 3 Meter zu kurz war. Ein geeigneter Aufsatz für die Spitze musste herangeschafft werden, um die fehlende Länge auszugleichen. Es dauerte dann noch eine Weile bis der nun verlängerte Kranarm (Zeitverzug ca. 2 ½ Stunden) seine endgültige Position erreicht hatte, um die Glocke aufzunehmen.Danach ging alles sehr schnell! Innerhalb weniger Minuten gelang es den Fachleuten der Absamer Läuteanlagen die Glocke an den Kran zu hängen – und abwärts ging‘s auf die Ladefläche eines Lastwagens, der die „Große“ noch am Abend nach Bayern brachte.
Die Glocke wurde am Kranarm befestigt
Im Glockenschweißwerk H. Lachenmeyer in Nördlingen (Schwaben) soll der 40 cm lange Riss repariert werden. Der Sprung hatte sich oberhalb einer früheren Bruchstelle gebildet, die vor elf Jahren im selben Werk repariert wurde. Auch das Joch wird ausgewechselt, da man – nach Jahren mit einem Stahljoch – zur Erkenntnis kam, dass Holz das bessere Material darstellt, da schonender.
Die Reparatur der Glocke wird vom Kompetenzzentrum für Glocken „Pro Bell“ der Hochschule Kempten und von der diözesanen Glockenkommission begleitet.
Laut Zeitplan sind die Schweißarbeiten an der Glocke für Ende Februar/Anfang März 2016 vorgesehen. Die Kosten sind mit rund € 70.000,– veranschlagt.
Ein Teil der Finanzierung soll über Spenden und Beiträge von Stadtgemeinde und Land gedeckt werden.
Die kfb-Frauengruppe der Stadtpfarre St. Nikolaus hat mit Abhaltung eines großen Floh- und Antiquitätenmarktes am ersten Oktoberwochenende 2015 in den Räumlichkeiten des Nikolaussaales bereits dafür gesorgt, dass ein beachtlicher Erlös aus den Flohmarkt-Einnahmen in die Sanierung der Glocke fließen.
Die „GROSSE“ gehört zwar nicht zu den ältesten in unserem Land, aber sie hat eine besondere Geschichte:
sie ist nämlich ein „wohlklingendes“ Erinnerungsstück an die Kaiserzeit.
Kaiser Franz Joseph I. unterstützte 1908 den Guss, der auf Betreiben des seinerzeitigen Dekans Sebastian Glatz im renommierten Glockengießer-Betrieb Chiappani in Trient vorgenommen wurde, mit einem finanziellen Beitrag. Aus diesem Grund sind am Glockenmantel die Reliefportraits von Msgr. Sebastian Glatz und dem Kaiser Franz Joseph I. angebracht worden.
Eine Sonderbewilligung des letzten Kaisers von Österreich-Ungarn (Kaiser Karl) bewahrte die Glocke 1917 vor der Einschmelzung zum Zwecke der Herstellung von Kriegskanonen.Diese Glocke ist somit ein Teil Meraner Geschichte geworden und verkörpert neben ihrer edlen Beschaffenheit – sie gehört zu einer der wohlklingendsten Glocken in unserem Lande – auch ein wertvolles Stück Glockengeschichte in Südtirol.
„Es ist daher ein Gebot der Stunde aller BürgerInnen der Stadt Meran und der als Mittelpunktpfarre angehörenden großen Kirchengemeinde dafür einzutreten, diese Reparatur vornehmen zu lassen und in großzügiger Weise Geldmittel beizutragen, um diese nicht wegzudenkende Glocke von St. Nikolaus allen Bürgern der Nachwelt zur Ehre Gottes und zur Freude der Christen zu erhalten“ – so Stadtdekan Hans Pamer.
Spendenkonto zur Unterstützung der Sanierung der großen Glocke:
Pfarrei St. Nikolaus-Meran
IBAN: IT 24 H 06045 58590 000000 365 105
Kennwort: Glocke
Die Spenden sind steuerlich absetzbar.
Vergelt’s Gott..!
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