In den Mittelpunkt seiner Ansprache stellte Dekan Hans Pamer die Kerzen-Symbole. Zunächst berichtete er von einem Brief, den der Befreiungstheologe Leonardo Boff während seines Studiums in München von einer Familie aus Brasilien erhielt, und darin über den plötzlichen Tod ihres Vaters berichtete. Erst am nächsten Tag entdeckte Leonardo Boff im Briefumschlag einen kleinen Zigarettenstummel einer Strohzigarette, die der Vater nur wenige Augenblicke vor seinem Herzinfarkt geraucht hatte. Dieser Gegenstand brachte den Theologen Boff auf folgende Überlegung: Jeder Gegenstand kann zum “Zeichen eines Sakramentes“ werden. Wie ein Zigarettenstummel mehr sein kann als Stroh oder Papier und Tabak, so kann auch eine Kerze mehr sein als nur Wachs und Docht. Wie ein Zigarettenstummel vom Leben eines lieben Menschen erzählen kann, so kann auch eine Kerze die Hoffnungen und Wünsche unseres Lebens andeuten. Symbole sind also Gegenstände, die wir Menschen als besonders wertvoll erachten und die eine innere Bedeutung in sich tragen. Sie verweisen auf eine Wirklichkeit, die über das hinausgeht, was wir hier und jetzt erfahren. Wenn wir Kerzen segnen, dann bezeichnen wir sie im wahrsten Sinn des Wortes; dann machen wir deutlich, dass sie für uns ein Zeichen, ein Symbol, ein Sakrament sind; dann sprechen wir ihnen die Kraft zu, uns auf Jesus, auf seine erhellenden Worte und seine wohltuende Zuwendung hinzuweisen. Mit der Einladung „Feiern wir nun diesen Gottesdienst in vertrauensvoller Verbundenheit mit Jesus Christus, dem Licht der Welt“ – beendete er seine Ansprache. Das Licht ist ein Ur-Symbol für Gott selbst. Wo Licht ist, ist Gott! Innere Erleuchtung ist der Weg zu Gott.