Erntedank-Bittgang nach Riffian
Dankbarkeit als Lebenskultur
Bei einem der ältesten Feste mit religiöser Tradition werden die Früchte menschlicher Arbeit dankbar als Geschenk betrachtet. Das Erntedankfest ist Ausdruck des Schöpfungsglaubens, dass alles Leben von Gott kommt und in Gott eingeht. Auch - wenn man sich in Zeiten wie diesen unabhängig von den Bedingungen der Natur wähnt, zeigt sich gerade in solcherlei Situationen, wie angewiesen der Mensch auf den Segen der Natur und auch das Wohlwollen der Mitmenschen ist.
Darum ist auch die Bitte um das tägliche Brot – trotz Überfluss und Überproduktion – nach wie vor eine gültige und stimmige Haltung.
Was früher die Hoffnung auf eine gute Ernte war, ist heute vielleicht die Hoffnung auf einen guten Arbeitsplatz, auf ein zufriedenstellendes Schulzeugnis, eine erfolgreiche Berufslaufbahn, auf Gesundheit und Frieden.
„Da wird es hell in unseren Leben, wo man für das Kleinste danken lernt…!“
(Friedrich von Bodelschwingh)
So auch beim Erntedank-Bittgang nach Riffian am Sonntag, den 25. Oktober 2020, der – wie jedes Jahr – ausgehend von der Barbara-Kapelle am frühen Nachmittag – gemeinsam von den Pfarreien Maria Himmelfahrt und St. Nikolaus abgehalten wird (…heuer natürlich unter Einhaltung der „Covid- Bestimmungen…), um Gott für das “tägliche Brot” zu danken, und für all das, was unser Leben lebenswert macht.
Den kleinen Dingen achtsam begegnen, in denen spürbar ist, dass Gott uns begleitet.
Besonders in diesem Jahr – in dem uns das „Schreckgespenst Covid 19“ fest im Griff hat – erlangt die Bitte und das Gebet um Gesundheit besondere Bedeutung.Mit einer Andacht in der Wallfahrtskirche „Zur Schmerzhaften Gottesmutter von Riffian“ fand der Bittgang mit Aussetzung des Allerheiligsten und dem Eucharistischen Segen seinen Abschluss.
In den Mittelpunkt seiner Ansprache stellte Dekan Hans Pamer das Scheunengleichnis von Dr. med. et Dr. phil. Viktor Emil Frankl (österreichischer Neurologe und Psychiater , 1905 – 1997):
„Was der Mensch in vergangenen Lebenssituationen Sinnvolles gewirkt, erlebt und erlitten hat, das ist in der Scheune der Vergangenheit unverlierbar geborgen…!“
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