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„Sonntagsöffnung“ …

…..Unverständnis und Enttäuschung bei den kfb-Frauen….!!
Das „Schreckgespenst Covid 19“ hat in den vergangenen Wochen unser aller Leben „auf den Kopf gestellt“. Nie hätten wir gedacht, einmal eine derartige Situation meistern zu müssen. Alles, was selbstverständlich zu unserem Alltag gehörte, war plötzlich „ausgesetzt“: liebgewordene Traditionen, Berufsausübung,  Gottesdienste, Verwandtenbesuche, Hochzeiten, Beerdigungen, Vereins- und Pfarrleben ..Was wir jedoch im Überfluss hatten, war ZEIT…!
Zeit zum Nachdenken, Zeit für die Familie, Zeit zur Neuordnung des Daseins, Zeit für Gott….!
Vor allem „sein Tag“ – der Sonntag – soll nur ihm und uns gehören….!
Ohne hektisches Geschäftstreiben, ohne das Bedürfnis, ausgerechnet sonntags  im Supermarkt die Lebensmittel für die kommende Woche zu besorgen oder sich neu einzukleiden…!  Dafür sind die Wochentage da…!
Immerhin war während der „Pandemie-Phase“ ein positiver Aspekt zu verzeichnen – nämlich die „Sonntagsschließung“ – verbunden mit der Hoffnung, dass die Menschen auch dann – wenn wieder Normalität einkehrt – diese weiterhin begrüßen. Noch dazu, wo bereits im Jahr 2009 seitens der Diözese Bozen Brixen intensiv auf Sinn und Wert des Sonntags hingewiesen und die Allianz für den freien Sonntag gebildet wurde. Auch jeder Einzelne war und ist aufgerufen, einen Beitrag zum Schutz des Sonntags zu leisten.
Niederschmetternd daher die Entscheidung der Landesregierung, ab 5. Juli 2020 wieder die Möglichkeit zu bieten, Geschäfte am Sonntag offen zu halten.
Leider hat eben für manche der Sonntag nur noch einen „Freizeit-Wert“.  Aufgrund ständiger Nutzung von Computern und Mobiltelefonen fallen nötige Pausen einfach weg. Darauf könnte ein einkaufsfreier Sonntag eine gute Antwort sein – nicht als Vorgabe für das Verhalten von uns Menschen – sondern als Ausdruck der Sonntagsruhe als gesellschaftlichem Konsens. 
Diesem Umstand wollen wir kfb-Frauen der Stadtpfarre St. Nikolaus entgegenwirken, indem wir es als unseren Auftrag ansehen, das religiöse Fundament des Sonntags aufzuzeigen und zu stärken. 
 
Seit vielen Jahrhunderten hat in unserer Kultur der Sonntag eine besondere Bedeutung als Tag der Ruhe und des Ausspannens. Daran sollte festgehalten werden!
Was wir brauchen, ist mehr Besinnung auf uns selbst und auf Gott.
Immerhin steht schon in der Bibel geschrieben: Am siebten Tage sollst du ruhen. Nach sechs Tagen harter Arbeit, so soll es Gott den Menschen vorgelebt haben, dient der siebte Tag der Woche zur Erholung, um die getane Arbeit zu würdigen. Diesem Vorbild folgend legen Christen in den verschiedensten Ländern am Sonntag ihre Arbeit nieder. Auch in unserem Vaterland Österreich ist – trotz vieler Gegner – das Ladenöffnungsverbot am Sonntag immer noch in Kraft. Das ist beispielhaft und lobenswert..!
 
Die Sonntagsruhe ist für uns Menschen ein hohes Gut, das es zu schützen gilt! 
 
Daher sind die Verantwortlichen in der Politik und die Wirtschaftstreibenden aufgerufen, ihre für 5. Juli getroffene Entscheidung nochmals zu überdenken und  die Öffnung der Geschäfte an Sonn- und Feiertagen zu unterbinden.
 
Gerade jetzt  - in der noch immer nicht ganz ausgestandenen Corona-Krise, die viel Leid über unser Land gebracht, aber auch viele Menschen in ihrem Denken verändert hat, ist der geeignete Zeitpunkt,  sich mit der Sinnhaftigkeit und der Wertigkeit des Sonntags  wiederneu und intensiv zu beschäftigen.
„Der Tag des Herrn soll Platz bieten für die Pflege familiärer und sozialer Kontakte, dem religiösen Leben sowie für kulturelle und andere Aktivitäten“so der einstimmige Tenor der Katholischen Frauenbewegung.
 
Jesus Christus ist am Sonntag vom Tod auferstanden; dieser Tag soll dazu dienen,  seinen Sieg über Sünde und Tod zu feiern, denn „Er will Herzen, die mit seiner Liebe und Gnade am Tag des Herrn und an allen anderen Tagen brennen…!“ (Hebräer 12,28; Psalm 51,15-17).