In der sechsten Woche der Osterzeit werden die drei Tage vor Christi Himmelfahrt auch Bitt-Tage genannt, da traditionell vielerorts Bittprozessionen abgehalten werden. So auch in Meran!
Am Montag, den 15. Mai 2023 fanden sich viele Gläubige der Pfarreien Maria Himmelfahrt und St. Nikolaus beim „Karl Wolf-Denkmal“ ein, um nach altem Brauch „betend unterwegs“ zu sein.
Diese Tradition geht bereits auf das 4. Jahrhundert zurück, als in Rom am Markustag (25. April) eine große Bittprozession über die Felder eingeführt wurde. Übernommen wurde dies im 8. Jahrhundert für die ganze römische Kirche. Die Menschen baten Gott um Gnade, um Fruchtbarkeit für Feld und Flur, um Bewahrung vor Hagel, Frost und anderen Unwettern.
Die Bittprozession führte zum Provinzhaus der Barmherzigen Schwestern in Gratsch.
Nach einer herzlichen Begrüßung und Dankesworte an die Schwestern für ihre Gastfreundschaft zelebrierte Pfarrer Peter Kocévar in der Kapelle den Dankgottesdienst.
Die Predigt hielt Diakon Ivan Wegleiter. In den Mittelpunkt seiner Ansprache stellte er das „Stille Beten“. Im freiwilligen Mitgehen – ganz ohne Zwang und Verpflichtung einer Pfarrgruppe gegenüber (wie es bei Prozessionen normalerweise üblich ist) – können wir uns ganz auf unseren Herrgott einlassen und unseren Glauben an ihn bekennen,
Nach Erteilung des Wettersegens und Absingen eines Marienliedes fand der heurige Bittgang mit einem gemütlichen Umtrunk im Garten des Provinzhauses der Barmherzigen Schwestern seinen Ausklang.