Bibelabend “Maria und Martha in mir”
Am Donnerstag, den 21. Jänner 2016 veranstalteten die kfb-Frauen einen Bibelabend zum Thema “Maria und Martha in mir”. Als Referentin konnte die bekannte Buchautorin Christl Finkgewonnen werden.
Christl Fink
Nach den Grußworten von kfb-Vorsitzender Otti Platter erklärte die Referentin die Bedeutung der Namen: Maria ist die griechische Form des hebräischen Namens Mirjam und der am häufigsten verbreitete jüdische Frauenname dieser Zeit. Martha kommt aus dem Aramäischen und bedeutet Herrin.
Danach wurde aus dem Evangelium nach Lukas 10, 40 die Stelle „Maria und Martha“ vorgelesen (einmal aus der Einheitsübersetzung und zum Vergleich die Übersetzung aus der griechischen Originalschrift).
Jesus wird in einem unbekannten Dorf von Martha aufgenommen, die mit viel Mühe für ihn sorgt, während ihre Schwester Maria Jesus zu Füßen sitzt und ihm zuhört. Martha beschwert sich bei Jesus und will, dass er Maria zur Hilfe auffordert. Jesus lehnt aber ab und rechtfertigt Marias Entscheidung ausdrücklich – denn nur eines ist notwendig: „ Maria hat das Bessere gewählt – das soll ihr nicht genommen werden“ – so Jesus.
In der Geschichte ist Martha aktiv, sie nimmt Jesus auf – offensichtlich ist es ihr Haus – und sie müht sich im Dienst für Jesus.. Trotz dieser positiven Rolle von Martha lehnt Jesus ihr Ansinnen, auch Maria zu solchem Dienst aufzufordern, rundweg ab. Marias Entscheidung für das Zuhören wird unterstützt und positiver gewertet.
Maria ist als Schülerin Jesu dargestellt, das Sitzen zu seinen Füßen ist eine übliche Beschreibung für das Lernen
bei einem Rabbi.
Maria und Martha
Martha
“Was habe ich bloß falsch gemacht?” Diese berechtigte Frage ist Martha sicher durch den Kopf gegangen. Sie bringet das Haus auf Vordermann, bewirtet die Gäste und möchte, dass Maria ihr ein wenig hilft. Doch Jesus hat Martha ganz schön den Wind aus den Segeln genommen.
Jesus möchte, dass wir für ihn arbeiten, aber es kommt ihm auf die richtige Motivation an. Wenn wir uns wie Martha die Liebe Jesu verdienen möchten, dann ist dies nicht der richtige Weg.
Besser ist es, sich – wie Maria – Jesu Liebe schenken zu lassen und aus dieser Liebe zu handeln. Dann ist uns klar, was GLAUBEN heißt.
Maria
Maria’s Freude über Jesus‘ Kommen ist groß – und das, was er erzählt hat, war so spannend, dass sie alles andere um sich herum vergessen hat. Maria lässt sich Jesu Liebe schenken, darum sagt Jesus von ihr: “Maria hat das gute Teil erwählt.”
Nach diesen Ausführungen rief Christl Fink die Besucherinnen auf, die Charaktereigenschaften dieser beiden Frauen gegenüberzustellen. Maria wurde dabei als sensibel und emotional bewertet während Martha als eine kritische, agile und verantwortungsbewusste Persönlichkeit hervorging. Nach einer lebhaften Diskussion kam man zu dem Schluss, dass in jeder und jedem von uns Eigenschaften von Maria und Martha ”stecken”.
Beide sind eingeladen, Jesu zu dienen – sie gehörten zu seinen Jüngerinnen.
Mit einem „Bethanischen Gebet“ fand dieser beeindruckende Bibelabend seinen Abschluss.