Allerseelengottesdienst 2020
Am Montag, den 2. November 2020 – zum Fest Allerseelen – wurde um 9.00 Uhr Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus für die Verstorbenen der Pfarrgemeinde seit Allerheiligen 2019 gefeiert – zelebriert von Dekan i. R. Albert Schönthaler und mitgestaltet von der kfb-Frauengruppe St. Nikolaus. Gebete, Fürbitten und Eucharistie an Allerseelen sollen dazu beitragen, dass die Toten Vollendung in Gott finden. Die Verknüpfung des Festes mit Allerheiligen dient der Stärkung des Todesbewusstseins und der Vertiefung des Glaubens in der Gemeinschaft Christi mit den Verstorbenen.
Der Tod nimmt uns Menschen, die wir lieben. Er reißt eine tiefe Kluft auf….!
Und doch spüren wir, dass mit dem Tod nicht die Liebe zu den Menschen gestorben ist, die uns genommen wurden.
Es bleiben Erinnerungen und Dankbarkeit, unausgesprochene Worte und viele offene Fragen. Trauer und Tod sind für uns wie ein schwieriges Rätsel. Hier kommt unser Glaube zum Tragen - und damit auch Trost und Hoffnung:
Schon der Apostel Paulus schrieb in seinem Brief an die Thessalonicher:
„Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch alle Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen. […] Tröstet also einander mit diesen Worten!“
Denn – wo wir Menschen am Ende sind – im Tod – da zeigt sich Gott als einer, der die Toten aufnimmt – sie zum Leben führt.“
Dekan i. R. Albert Schönthaler stellte die Trauer – meist verbunden mit Angst und Hoffnungslosigkeit – beim Tod eines geliebten Menschen in den Mittelpunkt seiner Predigt:
„Dabei denken wir auch daran, wie nahe alles im Leben ist. Plötzlich kommt der Tod! Wie reagieren wir darauf? Wichtig ist, die Trauer zuzulassen, um diese bewältigen zu können. Gleichzeitig spüren wir die Angst vor dem eigenen Tod und sind unsicher, WIE es sein wird zu sterben. Was kommt danach?
Eine Antwort darauf gibt nur der Glaube – der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod. Hilfestellung dazu geben uns Bibeltexte: der Tod ist Durchgang zum Weiterleben und Sein bei Gott. Des weiteren finden sich in der Bibel viele Symbole: „Gott wird für alle auf dem Berg ein Gastmahl halten.“ Der Berg ist Zeichen für die „Fülle von Leben“. Auch die Wohnung beim Vater bedeutet Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Dann wären noch die Gebete: „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe!“ Ebenso das „Ewige Licht“, das ausdrückt, dass nun keine Dunkelheit mehr herrscht, sondern nur noch Klarheit“.
Alle diese Symbole helfen uns bei der Trauerbewältigung mit dem Ziel, den Verstorbenen „loszulassen“ und sich für ihn zu freuen. Schon Franz von Assisi stellte fest: „Gelobt seist Du, mein Herr, für unseren Bruder, den leiblichen Tod; kein lebender Mensch kann ihm entrinnen.“
Abschließend zitierte er den Hymnus zur Laudes an Allerseelen des deutschen Komponisten und Kirchenmusikers Heinz Martin Lonquich (1937 – 2014) und rief die Trauergemeinde dazu auf, ihren Glauben an ein Leben nach dem Tod zu vertiefen…!“
Wenn wir im Tode leiblich zerfallen,
sind wir im Geist schon jenseits der Schwelle ewiger Nacht.
Denn in der Quelle lebenden Wassers
Tauchte uns Christus bei unserer Taufe in seinen Tod.
Sind wir im Sterben mit ihm begraben,
wissen wir gläubig, dass er auch sein Ostern mit uns teilt.
Ehre dem Vater, Ehre dem Sohne,
ihm, der im Geiste Leben und Rettung ewig uns schenkt.
Amen.
Im Rahmen der Messe wurden die Namen der Verstorbenen (50 an der Zahl) verlesen und ihrer gedacht. Die Angehörigen waren aufgerufen, eine von den Frauen der kfb-Frauengruppe gestaltete Kerze mit nach Hause zu nehmen.